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Die Bedeutung von Ishta Devata und Planeten in der vedischen Astrologie

kavi108

Ein Ishta Devata ist eine persönliche Schutzgottheit, an die man sich wendet, um sowohl spirituelle als auch weltliche Herausforderungen zu meistern. In diesem Kontext ist die Bedeutung von Ishta Devata und Planeten in der vedischen Astrologie entscheidend, da sie die individuellen Lebenswege und Erfahrungen prägen. Dieser Begriff beschreibt einen Devata – einen Aspekt des Göttlichen, mit dem man eine besondere Resonanz und Zuneigung empfindet. Der Begriff „Devata“ kann sowohl als Wesenheit, wie etwa Engel, als auch in Bezug auf Ishvara verstanden werden – die Allmacht und Allwissenheit, die sich in einer allesdurchdringenden Ordnung von Gesetzen und Prinzipien manifestiert.

 

Für alle Arten von Problemen, Segen, Schutz oder Glück im Leben kann ich mich an Ishvara wenden. Indem ich Gebete oder Rituale praktiziere, sende ich meine Absichten ins Universum und erhalte die entsprechenden Segnungen zurück. Bei spezifischen Anliegen kann ich jedoch auch gezielt Devatas anrufen und dabei astrologische Gesetzmäßigkeiten berücksichtigen. Dies lässt sich vergleichen mit dem Unterschied zwischen einem Breitspektrumantibiotikum und einem spezifischen Antibiotikum.

 

So kann ich beispielsweise am Dienstag Hanuman für Logik, Disziplin und Durchsetzungskraft anrufen; am Mittwoch Krishna für Humor, Intellekt und die Manifestation meiner Wünsche; oder am Freitag Lakshmi für Erfüllung in meinen Beziehungen sowie weise Entscheidungen. Je nach meinen Bedürfnissen und Absichten nutze ich diese Korrespondenzen und Symbolsysteme ähnlich wie bei Kampfsportarten wie Judo oder Karate. Solange ich mich dabei an universellen Werten und ethischen Grundsätzen orientiere, sind all meine Wünsche legitim. Durch solche Handlungen kann ich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein gewünschtes Ergebnis eintritt.

Ein astrologisches Horoskop kann wertvolle Einblicke in die planetaren Energien, die entsprechenden Devatas und die damit verbundenen Praktiken bieten, die für die eigene spirituelle Entwicklung besonders förderlich sind. Oft wählen Menschen bereits früh in ihrem Leben einen spirituellen Weg, der nicht immer der optimalste für persönliches Wachstum und Freiheit ist. In diesem Kontext können diese Techniken als hilfreiche Reflexionsinstrumente dienen, die Hinweise darauf geben, in welche Richtung es segensreich sein könnte, sich zu öffnen.

 

Ich stütze mich bei diesen Korrespondenzen sowohl auf mein eigenes astrologisches Wissen als auch auf die Zuordnungen, wie sie in den „Upadesha Sutras“ des Rishi Jaimini dargelegt sind. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach: Man betrachtet die 12. Position vom Atmakaraka aus und identifiziert die Planeten dort als Signifikatoren für Devatas. Bei femininen Sternzeichen zählt man gegen den Uhrzeigersinn. Zunächst analysiert man das D24 Varga. Falls hier kein Planet im 12. Haus vom Atmakaraka zu finden ist, wechselt man zum D9; sollte auch dieses Haus leer sein, schaut man schließlich ins D1. Wenn alle drei Häuser leer sind, untersucht man die Aspekte der Zeichen.

 

Diese Methode ermöglicht es, gezielt nach den energetischen Einflüssen zu suchen, die das individuelle Wachstum unterstützen können und bietet somit eine wertvolle Orientierung auf dem spirituellen Weg.



Die Bedeutung von Ishta Devata und Planeten in der vedischen Astrologie

 

Sonne (Surya): Der Lebensspender und König der Planeten

 

Nach Jaimini steht die Sonne (Surya) für Shiva, was einige Menschen überraschen mag, insbesondere jene, die Shiva als Chandrashekara verehren, der den Mond als Ornament trägt. In diesem Kontext repräsentiert die Sonne das „Sarva Atman“, das unsterbliche Selbst, das in allen Wesen und Dingen gegenwärtig ist. Sie symbolisiert auch unsere höchste Lebensvision, die uns täglich inspiriert, Opfer zu bringen und beharrlich an unseren Zielen zu arbeiten.

 

Die Sonne steht für bewährte Praktiken, die sich über lange Zeiträume hinweg etabliert haben. Meditation ist ein herausragendes Beispiel dafür; sie hat kulturübergreifend über Jahrtausende hinweg weise und heilige Persönlichkeiten hervorgebracht. Das Raja Yoga oder Ashtanga Yoga von Patanjali weist einen starken solaren Charakter auf. Die Sonne repräsentiert nicht nur den König (Raja) im planetaren Königreich, sondern auch einen klaren und fokussierten Ansatz im Ashtanga Yoga, der überflüssige Ablenkungen, Sentimentalität und Kunstpausen vermeidet. Stattdessen führt er durch eine stufenweise Abfolge von Handlungen und einen stetigen Fokus auf das Höchste zum Ziel.

 

Die Sonne verkörpert stets etwas Aktives, Rationales und Konsistentes. Auch Energiepraktiken und Kundalini-Weckungen können mit ihrer Energie in Verbindung stehen. In den astrologischen Schriften wird die Sonne zudem als kahlköpfig beschrieben, was auf eine Verbindung zur Mönchskultur hinweist. Das Abrasieren der Haare symbolisiert einen rationalen Fokus auf das Wesentliche. Die Tarotkarte, die mit der Sonne korrespondiert, trägt ebenfalls den Namen „Die Sonne“.

 

Mond (Chandra): Der Emotionale und Intuitive

 

Der Mond repräsentiert die feminine Seite der Schöpfung und symbolisiert die Mutter sowie unseren eigenen Geist. Weibliche Muttergottheiten und Fruchtbarkeitskulte werden durch den Mond verkörpert. Obwohl der Mond kein aktiver Planet ist, bedeutet dies nicht, dass er passiv ist. Vielmehr besitzt er einen rezeptiven Charakter: Der Mond intuitiert, empfängt und zieht das an, was ihn nährt. Auf diese Weise lebt er in Fülle und entwickelt Gleichmut in seinem Geist.

 

Aus den Tiefen seines Unterbewusstseins erheben sich alle Einsichten und Wahrheiten, die er benötigt – vorausgesetzt, er kann innehalten und in Hingabe an die große Göttin verweilen. Es besteht eine enge Verbindung zur Natur und ihren Zyklen: Mondphasen, Jahreszeiten, Ebbe und Flut sowie das Ein- und Ausatmen sind spürbar und beeinflussen unseren Geist auf somatische Weise.

 

Eine spirituelle Tradition, die diese nährende Beziehung zur Natur besonders kultiviert und durch Hingabe an den gegenwärtigen Moment sowie den Atem zum Ausdruck bringt, ist der Taoismus. Praktiken wie Qi Gong und Tai Chi können für Menschen mit dem Mond im 12. Haus des Atmakaraka besonders bereichernd sein. Die Tarotkarte, die mit dem Mond und seiner intuitiven Weisheit korrespondiert, ist die Hohepriesterin.

 

Mars (Mangala): Der Krieger und Symbol für Energie

 

Mangala, der Planet Mars, gehört zur Kshatriya-Kaste und symbolisiert Kriegerkulturen sowie disziplinierte Übungssysteme, die darauf abzielen, den Charakter zu veredeln und zu vervollkommnen. Mars steht für Training und Willenskraft; sowohl Kampfkünste als auch Yoga fallen unter seinen Einfluss. Durch diese Praktiken werden schlafende Energien geweckt und schrittweise Unreinheiten sowie Charakterdefekte beseitigt. Mars verkörpert den edlen Ritter, den Polizisten oder den Feuerwehrmann, der in kritischen Momenten zur Rettung eilt.

 

Als „kruura graha“, was so viel wie grausamer Planet bedeutet, belohnt Mars seine Anstrengungen nur nach intensiver Mühe und Entbehrung. Im Feuer der spirituellen Praxis reinigt er alle Unreinheiten. Darüber hinaus steht Mars für Logik und die Fähigkeit, schnelle Lösungen für Probleme zu finden. Disziplinierte und rigorose Philosophiesysteme sowie exakte Wissenschaften wie Mathematik und Physik stehen ebenfalls unter dem Einfluss von Mars und fördern eine Denkweise, die zur Verfeinerung des Charakters beiträgt.

 

Devatas, die diesen marsianischen Charakter verkörpern, sind Skandha (Murugan) sowie der Affengott Hanuman. Im christlichen Kontext repräsentiert Erzengel Michael als Anführer der himmlischen Heerscharen ebenfalls Eigenschaften von Mars. Die Tarotkarte, die mit Mars assoziiert wird, ist der Turm – ein Symbol für Aufruhr und Krise. In solchen „Turm“-Situationen sehnen wir uns nach einem edlen Krieger, der uns rettet.

 

Merkur (Budha): Der Kommunikator und Denker

 

Merkur, der Planet der Freundschaft, Möglichkeiten, Fähigkeiten und Kommunikation, steht auch für die tiefgehende Analyse von Schriften. Sein Ansatz fokussiert sich auf Kommunikation und Intellekt, sei es durch das Erlernen von Rezitationen und Mantras oder durch die grammatikalische und philosophische Analyse heiliger Texte. Der Sanskrit-Ausdruck für diese Analyse ist „Mimamsa“, der im Kontext der Veden entweder das Ergründen vedischer Rituale oder das Verständnis der Philosophie des Advaita Vedanta umfasst.

 

Als Planet der Gelehrten sowie der Handwerker, Künstler und Kaufleute deutet Merkur darauf hin, dass es um die gezielte Ausbildung von Fähigkeiten geht, die Stabilität und ein sicheres Fundament auf dem spirituellen Weg ermöglichen. Laut den Jaimini Sutras sind es Vishnu und seine Avatare, die eine Verbindung zu Merkur haben. Besonders deutlich werden die Eigenschaften Merkurs in der heiteren Freundlichkeit, Offenheit und Verspieltheit von Krishna. Als Lehrer der Bhagavad Gita unterrichtet er seinen Freund Arjuna auf Augenhöhe.

 

Die Tarotkarte, die mit Merkur assoziiert wird, ist der Magier. Ein Magier beherrscht zahlreiche esoterische Symbolsysteme und Korrespondenzen und verfügt über konkrete Fähigkeiten, mit denen er mithilfe seines Intellekts greifbare Veränderungen in der Welt manifestiert.


Jupiter (Guru): Der Lehrer und Bringer von Weisheit


Jupiter, der Guru, verkörpert den spirituellen Lehrer, Weisheit und die Tradition des spirituellen Lehrens. Er ist der Karaka (Signifikator) für Spiritualität und gilt als größter Wohltäter, der unser gutes Karma und unsere Verdienste repräsentiert – beides hilft uns, Hindernisse zu überwinden. Unter seinem Einfluss stehen auch religiöse Praktiken, Rituale und Gebete. Jupiter ist das Ziel allen Schriftenstudiums und seine Heiterkeit sowie sein expansiver Enthusiasmus ermöglichen es uns, das Hamsterrad der Existenz zu überwinden.

Er steht für hohe ethische Standards, Dharma und Religion in ihrem positiven Sinne. Die Weisheit, das Wissen und das Wohlwollen, die er vermittelt, führen zu einer tiefen Kontemplation, in der sich das wahre Selbst offenbart. Jupiter im 12. Haus vom Atmakaraka aus deutet auf spirituelle Befreiung in diesem Leben hin. Alle Lehrer, Mentoren und spirituellen Coaches stehen unter seinem Einfluss.


In seiner Form als Lehrer wird Shiva als Dakshinamurti bezeichnet und besonders an Donnerstagen (dem Jupiter-Tag) in Tempeln verehrt. Die Tarotkarte, die mit Jupiter korrespondiert, ist das Rad. Dieses Rad verweist auf das Samsara-Chakra – den ewigen Kreislauf, aus dem man nur entkommt, indem man sich durch tiefe Kontemplation im Zentrum seines Selbst verankert. Die Karte hat eine allgemein positive Konnotation und symbolisiert Veränderungen zum Besseren sowie Evolution und persönliche Entwicklung.


Venus (Shukra): Der Liebhaber und Genussmensch

 

Die Venus, als Planet der Kunst und des Herzchakras, symbolisiert die Liebe und Hingabe, mit der wir mit dem Göttlichen verschmelzen. Sie repräsentiert das Weltliche und erkennt die gesamte Schöpfung als Manifestation des Göttlichen an. Bhakti Yoga, tiefe Verehrung, Singen, Freude und Liebe reinigen unser Herz und führen zu einem Gefühl ständiger Verbundenheit mit Gott. Kunst, zwischenmenschliche Beziehungen und die Wertschätzung der Schönheit der Natur eröffnen uns weltliches Wissen, das einen harmonischen Fluss in unserem Leben ermöglicht und unseren Glauben beständig stärkt.

 

Die künstliche Trennung zwischen spirituellem und weltlichem Leben beginnt dabei zunehmend zu verschwimmen. Tantra in seinen verschiedenen Formen, insbesondere die Verehrung der Göttinnen, steht unter dem Einfluss von Venus. Die Göttin Lakshmi verkörpert Schönheit, Ressourcen und Annehmlichkeiten, die uns auf unserem Weg nähren und unterstützen. Die Tarotkarte, die mit Venus korrespondiert, ist die „Herrscherin“, ein Symbol für Fülle und kreative Kraft.

 

Saturn (Shani): Der Disziplinar und Meister der Lektionen

 

Saturn, auch Shani genannt, repräsentiert all das, was in unserem Leben zu Mangel und Entbehrung führt. Oft sind es genau diese Herausforderungen, die uns stärken und unsere Gesundheit wiederherstellen. Praktiken wie Fasten, Askese und das Aushalten der stürmischen Winde des Lebens sind saturnische Wege, die zu unserer Reife, Disziplin, Stärke und Gesundheit beitragen. Ein weiser Saturn begegnet den Entbehrungen und Leiden des Lebens mit einem Lächeln, im Wissen, dass er alles ertragen kann.

 

Darüber hinaus steht Saturn auch für Mutter Natur, wilde Tiere und die Verehrung der dunklen Göttin Kali. Dies schafft eine Verbindung zum Schamanismus und zur Schattenarbeit. In der vedischen Astrologie wird gesagt, dass Rahu die Ergebnisse von Saturn bringt. Rahu, als Signifikator der Magie, erfordert einen reifen Saturn, um sich auf tiefgreifende Transformationsprozesse einzulassen und sich mit ungeliebten unterbewussten Anteilen, Traumata und Komplexen auseinanderzusetzen.

 

Alle furchterregenden Gottheiten wie Rudra, Kali und Bhairava stehen unter dem Einfluss von Saturn. Die Tarotkarte, die mit ihm in Verbindung steht, ist „die Welt“. Diese Karte verweist auf die hoffnungsvolle Verbundenheit und Einheit mit der Schöpfung – ein Gefühl, das jedem Happy Ending innewohnt. Frieden mit der zerstörerischen Seite des Lebens zu schließen ermöglicht uns große Freiheit.


Rahu: Der Schattenplanet und Wegbereiter von Veränderungen


Als der achte Graha spielt Rahu eine zentrale Rolle in der Psychologie und im Okkulten. Er repräsentiert einen intelligenten Ansatz, der Techniken und Technologien umfasst, die Quantensprünge in Bezug auf Selbsterkenntnis und persönliches Wachstum ermöglichen. Magische Praktiken, Schamanismus, Schattenarbeit sowie moderne psychotherapeutische Methoden wie Hypnose, Rebirthing und holotropes Atmen fallen in den Einflussbereich von Rahu.

Die Auseinandersetzung mit dem Unbewussten ist ein herausforderndes und oft furchterregendes Feld. Rahu steht für Karmas und neue Lernerfahrungen, denen wir oft scheinbar unvorbereitet gegenüberstehen. Es erfordert Mut zur Innovation und einen kreativen Geist, um sich diesen Herausforderungen zu stellen. Vor allem sind Beständigkeit und Hartnäckigkeit gefragt. Wenn wir uns diesen Lernerfahrungen nicht stellen, können sie zu großem Leiden führen. In jedem Fall gehen sie mit Wachstumsschmerzen einher, da sie unseren bisherigen Konditionierungen widersprechen.

In Zeiten der Schwierigkeiten mit Rahu rufen wir die Göttin Durga/Kali an, die uns dabei unterstützt, unsere neuen Karmas mit Würde zu tragen.

 

Ketu: Der spirituelle Sucher und Befreier von Bindungen


Als Moksha Karaka symbolisiert Ketu die spirituelle Befreiung, die durch einen intensiven Fokus und eine tiefgehende Konzentration auf das Göttliche entsteht. Diese Hingabe führt zu einem Bewusstsein der Einheit mit Ishvara und zur Erkenntnis der eigenen wahren Natur. Ketu, als Planet der Astrologen, repräsentiert auch die Fähigkeit, die göttliche Ordnung zu erkennen – eine ganzheitliche Perspektive, in der Subjekt und Objekt miteinander verschmelzen.

Darüber hinaus steht Ketu für alle Sannyasins, Sadhus und Entsagten, die sich von der Gesellschaft abgewandt haben, um die ultimative Wahrheit zu ergründen. Es besteht eine Verbindung zur Zahl 9 sowie zu den 11. und 12. Häusern im Horoskop. Die Zahl 9 verkörpert „paramamaitra“, die höchste Freundschaft, die sich aus dem Einheitsbewusstsein offenbart.

Ketu ist zudem eng mit dem Om-Symbol verbunden sowie mit Ganesha, dem Geber der Früchte des Karma.


Fazit: Die Bedeutung von Ishta Devata und Planeten in der vedischen Astrologie


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beziehung zu einem Ishta Devata und das Verständnis der Planeten in der vedischen Astrologie entscheidend sind, um spirituelle und weltliche Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Diese Konzepte bieten wertvolle Einsichten in die persönliche Entwicklung und die Verbindung zum Göttlichen.

 

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